Interne "Tells" oder nur "Tilt"?

Bob Silverstein ist ein pokerspielender Psychotherapeut (oder ist es ein Pokerspieler, der therapiert?). Seine Meinung,  interne "Tells" - dieEin bestimmter emotionaler Zustand, der die Entscheidungen am Pokertisch beeinflusst. 

Bob Silverstein hat eine Reihe von inneren "Tell"-Zuständen beschrieben, wie z.B. eine Situation voller Spannung und äußerem Druck (ein schwieriges Blatt, viel Geld auf der Bank), Unwohlsein aufgrund eines schief gelaufenen Lebens (Probleme in der Familie oder im Beruf), Unterdrückung und Kontrolle von Gefühlen und natürlich die "Hellmuth-Wut". 

Silverstein hat hier etwas Interessantes gefunden:

Aber zunächst einmal denke ich, dass der Titel dieses Artikels nicht ganz richtig ist, denn es geht nicht um die klassischen "Tells". Normalerweise sind Tells bestimmte Bewegungen oder Veränderungen im Verhalten eines Spielers, die Aufschluss über die Stärke der Hand geben. "Tells verraten Dinge, die dem Gegner helfen, eine bessere Entscheidung zu treffen.

Silverstein spricht hier jedoch von einem "Tilt". Seiner Ansicht nach befindet sich ein Spieler in einem "Tilt"-Zustand, wenn er von internen "Tells" getroffen wird. "Tilt - der größte Feind des Pokerspielers. Es wurden bereits viele Artikel über diesen Zustand geschrieben, aber das Thema ist noch immer nicht vollständig verstanden.

Warum also sind interne "Tells" eigentlich ein "Tilt"? Nun, weil sie bei der Suche nach die richtige Entscheidung. Dies geschieht, wenn Depressionen oder Müdigkeit das Spielen erschweren. Interne "Tells" können auch durch finanzielle Probleme entstehen, z. B. durch einen Rückgang der "Banknotenrolle"Hinzu kommt eine gewisse Angst, die bekanntlich das Selbstvertrauen zerstört. Manchmal gibt es Tage, an denen man die Ruhe und Konzentration im Spiel verliert und sich dadurch unsicher und minderwertig fühlt.

Jeder dieser inneren Zustände führt zu einer "Schieflage", da Wut, Depression, Angst, Unsicherheit, Verwirrung und andere ähnliche Emotionen der Suche nach optimalen Lösungen im Wege stehen.

"Tilt" bedeutet nicht nur, dass wir anfangen zu folden oder dass wir oft in Raise-Reraise-Schlachten geraten. "Tilt" steht für jede, wirklich jede Situation, in der wir nicht mehr unser bestes Spiel spielen.

Es scheint ganz einfach zu sein, aber...

Wenn es so einfach ist, warum gibt es dann so viel Verwirrung? Das liegt daran, dass in der Einfachheit oft die Komplexität liegt. Kehren wir noch einmal zu Silverstein zurück. Er rät uns, auf unsere innere Stimme zu hören, unseren eigenen emotionalen Zustand zu erkennen und zu versuchen, unsere innere Harmonie zu finden und Vertrauen in Pokerwas in solchen Momenten dringend notwendig ist.

Jerry Yang sagte einmal, er könne nicht gut pokern, wenn ihm fremde Gedanken im Kopf herumschwirrten. "Wenn ich ruhig und entspannt bin und mich nicht ablenken lasse, fühle ich mich fast unbesiegbar.

Humberto Brenes erzählte Silverstein, dass er, wenn er eine große Bank verliert, seinen Lieblingssong auf seinen iPod legt und ihn gemeinsam laut singt, bis er sich beruhigt hat.

Es ist also wichtig, zwei Dinge zu verstehen. Erstens ist es notwendig, die Situationen zu erkennen, die zu einem "Kippen" führen. Das ist nicht einfach. Ich ertappe mich oft dabei, dass ich frustriert bin oder die Geduld verliere. Und immer wenn ich das merke, frage ich mich: "Wann hat das alles angefangen? Wie lange geht es mir schon so? Wie viele schlechte Entscheidungen habe ich getroffen?" Ich spiele seit vielen Jahren Poker und ich lerne immer noch, diesen Zustand zu erkennen. Es ist immer noch eine Herausforderung.

Und zweitens muss man immer psychologisch darauf vorbereitet sein, von einer Kippe zurückzukommen. Humberto Brenes fängt an, laut zu singen, Jerry Yang versucht, unangenehme Gedanken zu verdrängen, andere beginnen zu meditieren oder machen Atemübungen.

Übersetzt von: Jonas Pakaušis

Ausgeliehen von: http://www.pokerzeit.com/interne-tells-oder-einfach-nur-tilt

 Autor Von: Arthur S. Reber

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