Wie nutzt man in der Praxis, beim Pokerspielen, den Gegner aus? Um es einfacher vorzustellen, nehmen wir an, dass du ein Eins-gegen-Eins-Spiel spielst. Sagen wir, dass der Flop oder Turn aufgedeckt wird. Deine aktuelle Hand ist jetzt nicht wichtig – denk daran, wir denken jetzt an dein Hand-Intervall (Range) und das Intervall des Gegners.
Die Hauptfrage hier ist: Wie balancieren wir unser Spiel (Range) am besten aus, um den Gegner optimal auszunutzen?
Leichter gesagt als getan. Diese Frage zwingt uns, die daraus resultierenden Folgefragen zu überdenken. Welche Schwächen im Spiel des Gegners können wir ausnutzen? Wie verteilt er gute Hände? Sind wirklich alle seine Hände gut? Diese Frage erfordert die Integration aller verfügbaren Informationen über den Gegner, um sein Hand-Intervall einzugrenzen. Sie lädt auch dazu ein, psychologische Aspekte zu berücksichtigen, zum Beispiel, wie die Einsätze des anderen Spielers aussehen, wenn er eine gute Hand hat.
Denk daran, wir wollen die guten Hände des Gegners so klar wie möglich verfolgen, indem wir ihnen und ihrer Bewegung im Spiel des Gegners die größtmögliche Aufmerksamkeit schenken. Gute Hände des anderen Spielers zeigen uns, wo sein Spiel stark und gefestigt ist. Sobald er von seinem üblichen Spielverlauf abweicht, wissen wir, dass er schwach ist.
Zum Beispiel, wenn er nach dem Aufdecken der Flop-Karten mit guten Händen immer solche Aktionen wie Check-Raise macht und sie schnell spielt, aber in dieser Runde nicht so handelt, kann man verstehen, dass er momentan schwach ist und nach dem Aufdecken des Turn weißt du bereits, dass du ihn stark angreifen musst. Du möchtest dein gesamtes Hand-Spektrum (Range) so anordnen, dass du den Gegner dort angreifen kannst, wo er schwach ist, und deine Hände vor seinem starken Hand-Intervall schützen kannst. Dies ist ein sehr einfaches Beispiel, aber es zeigt einen ganzheitlichen Ansatz zur Ausnutzung des Gegners.
Wenn du ein fortgeschrittener Pokerspieler bist, werden dir diese Ideen wahrscheinlich intuitiv und längst bekannt vorkommen, aber es ist notwendig, diese grundlegenden Dinge klar und verständlich zu verstehen, um zu größeren und komplexeren Ideen überzugehen.